Für die meisten von uns ist S.T. Dupont "der" Hersteller hochwertiger Feuerzeuge im Luxussegment. Doch ursprünglich war die französische Firma ein Fabrikant von Lederwaren und Reisekoffern, und die waren nicht weniger exklusiv als späteren Feuerzeugen.
S.T. Dupont: Schöne Dinge für eine betuchte Klientel
Angefangen hat alles im Jahr 1872. Gründer Simon Tissot-Dupont hatte von Beginn an eine zahlungskräftige Kundschaft aus Adel und Großbürgertum im Blick. Ging er doch davon aus, dass sich auch in unsicheren und von Verwerfungen geprägten Zeiten noch immer genügend Vermögende finden, die Wert auf hochwertigste Accessoires legen. Und tatsächlich erweist sich die Luxussparte bis heute erfreulich krisenfest, Simon Tissot-Dupont hatte das richtige Näschen.
Neues Geschäftsfeld: Feuerzeuge
Das Geschäft florierte, bis sich während des Zweiten Weltkriegs abzeichnete, dass nicht mehr genug Leder in ausreichender Qualität geliefert werden konnte. Schlechtere Qualität war mit dem eigenen Anspruch nicht zu vereinbaren, deshalb schaute man sich um, auf welchen Bereich man das Geschäftsfeld ausdehnen konnte.
André und Lucien Dupont, die Söhne des Firmengründers, hatten die Idee, sich fortan auf die Fertigung von Feuerzeugen zu verlegen, und 1941 gab es das erste, aus Aluminium gefertigte Benzinfeuerzeug, das einhändig bedienbar war. Ein echtes Verkaufsargument zu dieser Zeit. Aluminium war ein Rohstoff, der noch ein völlig anderes Image hatte als heutzutage. Es wurde oft zur Fertigung von Schmuck und hochwertigem Essbesteck verwendet und hatte die Aura von technischem Fortschritt aus dem Flugzeugbau. Zudem war es teuer, also passte dieses Material perfekt zu S.T. Dupont.
Massives Messing
Zwischenzeitlich war man auf die Fertigung der Feuerzeuge aus massiven Messing umgeschwenkt, denn das Material ist zwar deutlich schwerer, aber auch robuster. Der Korpus eines S.T. Dupont Ligne 2 bestand damals wie heute aus einem Guss. Diese Konstruktionsweise beseitigt einen wichtigen Mangel, an dem viele Feuerzeuge anderer Hersteller kranken: der Gastank. Ist er separat, möglicherweise aus Kunststoff gefertigt, neigt er über kurz oder lang zu Undichtigkeit. Nicht so bei S.T. Dupont, hier bleibt alles auch noch nach Jahrzehnten dicht.
Umstieg auf Gas
1952 wurde das erste Ligne 1 Feuerzeug mit Gas- statt Benzinbetrieb auf den Markt gebracht und war ein voller Erfolg. Dieser Brennstoff hinterlässt keinen unangenehmen Geruch und Nebengeschmack, was besonders bei Zigarren- und Pfeifenrauchern ins Gewicht fällt. Damit ihr Feuerzeug auf Dauer einwandfrei funktioniert, empfehlen wir zum Nachfüllen S.T. Dupont Original-Gas. Seine Qualität garantiert besondere Reinheit. Welches Gas für welche Serie geeignet ist, zeigt S.T. Dupont mittels Farbkategorien an.
Hörbar S.T. Dupont: Das berühmte „Cling“
Ausgesprochen populär wurden die Feuerzeuge des Hauses, nachdem das etwas größere Ligne 2 auf den Markt gekommen war. Denn es hatte einen „Konstruktionsmangel“. Beim Öffnen des Deckels machte es ein deutlich hörbares „Cling“! Man hat nachgemessen, dass der Deckel leicht schwingt und dabei ein hohes A erzeugt. Zunächst versuchte man dieses ungewohnte akustische Detail zu beseitigen, bis man merkte, dass Kunden dieses Feuerzeug aufgrund genau dieses „Feature“ stark nachfragen. So wurde dieses „Cling“ zum akustischen Markenzeichen von S.T. Dupont und Tabakgenießer in aller Welt konnten mit einem Ligne 2 demonstrieren, dass sie Wert auf Qualität, Geschmack und Stil legten. Wie auch heute noch.
Laque de Chine
Ein weiteres Bild, das man mit S.T. Dupont verbindet, sind Feuerzeuge in glänzendem Schwarz, Blau oder Rot. Auch mit Goldstaub oder sonstigen Applikationen. Der so genannte „China-Lack“ hat die Marke nachhaltig geprägt. Dabei ist die Herstellung einer makellosen Oberfläche alles andere als einfach. Denn das Material ist natürlichen Ursprungs und wird aus aus dem chinesischen Lackbaum gewonnen. Dieser Harz wird in unzähligen Arbeitsschritten immer wieder aufgetragen und abgeschliffen, bis die Oberfläche perfekt glatt ist. Ein sehr aufwändiges, arbeitsintensives Verfahren, das ausschließlich in Handarbeit erfolgt. Natürlich macht es sich auch im Preis bemerkbar.
S.T. Dupont: Prominente Kunden und Partner
Als Aficionados verbinden wir den Namen S.T. Dupont natürlich vor allem mit edlen Feuerzeugen und weiteren Artikeln rund ums Braune Gold. Dabei sollte man nicht vergessen, dass die Marke eine Vielzahl edler Dinge herstellt, etwa Schreibgeräte und - natürlich - auch feinste Lederwaren, mit denen einst alles begann.
Als nach dem Krieg auch wieder hochwertiges Leder in ausreichender Menge verfügbar war, blühte dieser Geschäftszweig wieder auf. Die schlichte schwarze Riviera-Handtasche gehörte in den 1950er-Jahren ganz selbstverständlich zur Garderobe von Hollywood-Schauspielerin Audrey Hephurn. Seit jeher ist S.T. Dupont mit dem Glamour großer Stars verknüpft.
Für Jackie Kennedy, die den stilsicheren und selbstbewussten Auftritt einer ganz neuen Frauengeneration prägte, entwarf S.T. Dupont eigens personalisierte Kugelschreiber und ein Feuerzeug mit dem berühmten „J“. Anlässlich der Hochzeit des britischen Thronfolgers William mit Prinzessin Kate wählte die französische Regierung S.T. Dupont aus, um ein exklusives Reisekofferset für das Paar zu fertigen.
Besonders Kreative schätzen die Marke. Mit Pablo Picasso gelang es dem Luxusunternehmen den absoluten Superstar der Kunst für sich zu gewinnen. Er benutzte Feuerzeuge wie eine Leinwand, indem er Skizzen im Lack hinterließ. Für S.T. Dupont war es die erste Zusammenarbeit dieser Art, aber nicht die letzte. Jahrzehnte später entwarf Modegenie Karl Lagerfeld für das Pariser Haus eine Kollektion von Stiften und Feuerzeugen.
Umbruch bei S.T. Dupont: Nicht nur aus Frankreich
Die Firma kam in den frühen 2000er-Jahren durch allerorts durchgesetzte Rauchverbote zusehends in Schwierigkeiten. Man suchte nach Möglichkeiten, neue Kunden zu gewinnen, um Bekanntheitsgrad und Umsätze zu steigern. Im Produktionsstandort Faverges kam man zu dem Schluss, dass man vor Ort nicht in der Lage war, eine neue Feuerzeuglinie zu produzieren, die im Handel 100 Euro oder weniger kosten durfte. Also musste man andere Schritte gehen, um die Insolvenz abzuwenden. So kam China als Produktionsstandort ins Spiel, und die ersten Jetflame-Feuerzeuge aus diesem Teil der Erde waren ein voller Erfolg bei der Kundschaft. Aber man ist sich bewusst, dass man das Können vor Ort in Frankreich erhalten muss. Nach wie vor ist Paris Sitz des Unternehmens, während die meisten Mitarbeiter jedoch in der Manufaktur im südfranzösischen Faverges beschäftigt sind.
S.T. Dupont Jetflame Feuerzeuge
In jüngerer Zeit sind einige Jetflame-Feuerzeuge ins Sortiment von S.T. Dupont gekommen - eine Folge des Trends hin zu größeren Formaten. Denn sie lassen sich mit Jetflames gleichmäßig und zuverlässig anzünden. Maßstäben in Sachen Design und Verarbeitung setzt das S.T. Dupont Maxijet. In seinen zahlreichen Ausführungen ist für jeden Aficionado etwas dabei. Und obendrein ist es auch noch praktisch. Mit seinem geringen Gewicht eignet sich das Single Jetflame ideal für unterwegs.
Die perfekte Verbindung des klassischen Piezo-Zündung mit einem Jetflame schafft das S.T. Dupont Ligne 2 Le Grand. Tatsächlich kombiniert dieses innovative Modell beide Systeme und definiert so das Anzünden einer Zigarre völlig neu.
Ein Ausblick in die Zukunft
S.T. Dupont bietet mittlerweile verschiedenste Feuerzeuge für jede Brieftasche an. Nach wie vor werden Kugelschreiber und Feuerzeuge der Marke von französischen Präsidenten Staatsgästen als Geschenk überreicht, und man geht davon aus, dass dies auch noch eine Weile so weitergehen wird. Auf die nächsten 100 Jahre!